In diesem Dokument werden die notwendigen Materialien, der Aufbau (Vorbereitung) und die Installation im Feld für die Inform@Risk Subsurface Measurement Probes (SMP) im Detail erläutert. Die SMP sind Teil des Inform@Risk Messkonzepts, das auch aus einzelnen Messknoten (LoRa Measurement Node) und tieferen Untergrundknoten (Low-Cost Inclinometer, LCI) besteht, die in zwei weiteren Dokumenten erläutert werden, die hier und hier abgerufen werden können.
Das allgemeine Messkonzept mit den Anwendungsfällen und Messprinzipien dieser drei Sensoren wurde im Abschnitt Überblick beschrieben. Zur Veranschaulichung wird das Messkonzept im Folgenden noch einmal dargestellt.
Der Anwendungsfall für die SMP sind flache Rotationsrutschungen. In diesen Fällen wird die Drehbewegung innerhalb des Erdrutschkörpers durch den Neigungssensor im Untergrund gemessen, und die SMP fungiert als steife Stange, die sich als Ganzes neigt (orange in der vorherigen Abbildung). Zusätzlich ist ein Wassersensor eingebaut, der den Wasserstand misst (blau in der vorherigen Abbildung). Der SMP befindet sich in einem Bohrloch mit einem Durchmesser von 1 Zoll und einem Stahl- oder PVC-Gehäuse, dessen Installation im Abschnitt „Installation“ ausführlich erläutert wird.
Der SMN besteht aus einem Wasserstandssensor am Boden des Bohrlochs, über dem ein Filterteil angebracht ist, der den Bohrungen im Bohrlochrohr entspricht. Oberhalb des Wassersensorteils verbindet ein 3D-gedrucktes Gelenk dieses mit dem darüber liegenden Neigungssensor (siehe Abbildung unten). Der Neigungssensor befindet sich zwischen zwei Gelenken, die genau einen Meter voneinander entfernt sind. Alle Teile werden mit M8-Gewindestangen (in der Mitte der Abbildung unten) und M8-Befestigungslaschen (10 in der Materialliste) verbunden. Dies wird im Abschnitt über die Installation näher erläutert. Der allgemeine Aufbau ist in Abbildung \ref{fig:senscon} dargestellt.
Die für den Bau und die Installation des SMN benötigten Materialien sind unten abgebildet und in den Tabellen 1 und 2 aufgeführt. Die Nummern in den Tabellen entsprechen den Nummern in der Abbildung. Detaillierte Materiallisten mit Links und ungefähren Kosten finden Sie auf der Website \todo{website link material list}.
Grundlegende Werkzeuge wie Zangen, Cutter, Schraubendreher, Inbusschlüssel und ein Gasbrenner werden benötigt. Auch ein Multimeter ist eine große Hilfe. Es ist empfehlenswert, die ersten Bauschritte in einer Werkstatt durchzuführen. Grundlegende Kenntnisse über Elektronik sind für den Bau erforderlich.
Tabelle 1: Materialliste für den Neigungssensor.
Nr. | Menge | Beschreibung |
---|---|---|
5 | 1 | Step Counter |
6 | 12 | Lötverbinder |
7 | 35 cm | 6-adriges Kabel |
8 | 75 cm | 6-adriges Kabel |
9 | 2 | Gewindestange 35 cm |
10 | 4 | Befestigungsösen M8 |
11 | 44 | Gewindestift M8, 2cm mit Innensechskant |
19 | 1 | Neigungsgeber |
20 | 1 | Gelenk 38 |
Tabelle 2: Materialliste für den Wassersensor.
Nr. | Menge | Beschreibung |
---|---|---|
12 | 1 | Gewindestange M8 25cm |
13 | 3 | M8 Mutter |
14 | 1 | G1/4 Drucksensor 10 PSI |
15 | 20*40 cm | Filtervlies |
16 | 1 | M8 Gewindeverbinder 40mm |
17 | 1 | Kabelbindere |
21 | 2 | Filter 38 |
22 | 1 | WLS 34 |
Das Design basiert auf dem 3D-Druck von Sensoreinhausungen, Gelenken und verschiedenen weiteren Teilen. Falls viele Sensoren gebaut werden sollen, empfehlen wir einen professionellen 3D-Drucker. Für kleinere Mengen oder Testinstallationen können im Normalfall auch günstige 3D-Drucker verwendet werden. Die auf der Website bereitgestellten Dateien wurden mit Druckern von Ender, Snapmaker und Ulimaker getestet.
Alle 3D-Druck-Dateien können auf der Projekwebsite unter dem folgenden Link abgerufen werden: \todo{links for printing files}. Wir empfehlen PETG oder ASA filament für optimale Stabilität und Haltbarkeit. Für die besten Resultate empfehlen wir, ein Filament mit guter Qualität zu benutzen und die Druckdichte auf hoch zu stellen, um Bruch zu vermeiden. Zudem müssen sensible Teile wie Gewinde und die Kopfkappe sehr vorsichtig transportiert werden, besonders wenn das untere Gelenk bereits im Labor verbunden wurde.
Vor der Installation der Sensoren im Gelände müssen die Wasser- und Neigungssensoren vorbereitet werden indem sie in ihren Einhausungen befestigt, mit dem 6-adrigen Kabel verbunden und abgedichtet werden. Dieser Prozess sollte idealerweise in einer Werkstatt durchgeführt werden und wird in diesem Abschnitt erklärt.
Die Vorbereitung bzw. der Zusammenbau des Wassersensors ist im obigen Bild dargestellt. Folgende Schritte sind erforderlich:
- Nehmen Sie den Wasserdrucksensor und schneiden Sie das Kabel bei etwa 8 cm ab (a in der Abbildung oben).
Die Montage/Vorbereitung des Neigungssensors ist in der obigen Abbildung dargestellt. Die folgenden Schritte sind erforderlich:
Mit den vorbereiteten Sensoren sollte die Installation im Feld für die kurze SMN relativ einfach sein, wenn eine Bohrung vorbereitet wurde. Je nachdem, ob eine Stahlverrohrung direkt eingesetzt oder eine PVC-Verrohrung vorgebohrt wird, variiert der Bohrvorgang. Das Einsetzen der Sensoren und die Installation von Schutz und Messknoten ist jedoch unabhängig vom Bohrverfahren gleich (siehe folgende Abbildung).
Dieses Verfahren wurde mit verschiedenen Methoden getestet. Die einfachste Methode für geringe Tiefen ist das direkte Einschlagen eines Stahlrohrs mit einem Presslufthammer oder einem kleinen Rammkernbohrer (siehe Abbildung unten). Nach diesem Verfahren ist die Rohrspitze in der Regel verformt und muss geschnitten werden. Für diesen Vorgang wird eine manuelle oder batteriebetriebene Säge empfohlen. Diese Methode kann sich in sehr blockigen geologischen Verhältnissen als schwierig erweisen, so dass ein Vorbohren vorzuziehen ist.
Dieser Abschnitt befasst sich mit Teil 2 in der Abbildung vor der vorhergehenden. Wenn das Bohrrohr installiert ist, kann der vorbereitete Sensor (Abbildung davor) durch die folgenden Schritte installiert werden:
Wir empfehlen, so viel wie möglich in der Werkstatt/im Labor zu montieren, bevor Sie ins Feld gehen, um die Installation vor Ort effizienter zu gestalten. Zusätzlich zu der vorhergehenden Empfehlung wird für die mit PVC-Rohrleitungen geschützten Knoten zwar empfohlen, 50 cm des 6-Achsen-Kabels freizulassen, in einigen Fällen ist es jedoch angebracht, etwas mehr freizulassen, da es für die künftige Wartung und Überarbeitung des Knotens praktischer ist, wenn er vollständig aus der Schutzrohrleitung herauskommen kann, was eine größere Kabellänge als die Länge der Schutzrohrleitung ermöglicht.
Für den Sensorschutz (Schritt 3 in Abbildung 1) werden zwei Varianten vorgeschlagen, die sich in der Art und Weise unterscheiden, wie ihre sichtbaren Teile auf der Oberfläche angeordnet sind. Eine Lösung, im Folgenden PVC-Rohr und Fundament genannt, ist der „funktionale“ Ansatz, bei dem das Aussehen nicht so wichtig ist. Sie wird für abgelegene, nicht städtische Regionen vorgeschlagen. Die zweite Lösung, Totem, wurde vom Stadtplanungsteam der Leibniz-Universität Hannover (LUH) entworfen und konzentriert sich daher auf die Einbindung des Sensors in den urbanen Kontext.
Die eher technische und sehr einfache Lösung mit PVC-Rohr und Fundament benötigt nur eine begrenzte Anzahl von Teilen. Die benötigten Werkzeuge sind eine Bohrmaschine, eine Säge, eine Feile und einige Schlüssel.
Die erforderlichen Materialien sind nachstehend aufgeführt:
Das Rohr wird mit einem kleinen Betonfundament von 20×20 cm befestigt, das drei Gewindestangen der Größe M8 (ca. 8 mm Durchmesser) aufnimmt. Dann wird der Deckel des PVC-Rohrs rückwärts aufgesetzt (a in der vorherigen Abbildung) und mit Muttern und Unterlegscheiben am Fundament befestigt. Sobald der Messknoten am SMN befestigt ist (b, c), kann das Solarpanel am PVC-Rohr angebracht werden. Hierfür gibt es zwei Möglichkeiten: Das Solarpanel wird seitlich (e) oder oben (f) auf dem PVC-Rohr angebracht. Der Deckel des PVC-Rohrs kann mit speziellen Schrauben am Rohr selbst befestigt werden, so dass er für Wartungsarbeiten still entfernt werden kann, aber nicht leicht von Dritten manipuliert werden kann.
Das Totem bietet eine visuell ansprechendere Lösung für den Sensorschutz und eine bessere Integration in den öffentlichen Raum. Details zum Design können von der LUH hier abgerufen werden. Wie in der nächsten Abbildung zu sehen ist, besteht die Konstruktion, die im Inform@Risk-Projekt verwendet wurde, aus einem einfachen Ziegeldesign und Deckeln aus Kunststoffholz.
Wie das Totem bietet das Design der Bank eine bessere Integration des technischen Teils in den öffentlichen Raum. Der technische Teil, der den Bohr- und Messknoten umgibt, ist jedoch identisch.